Schon als Kind habe ich alle mir zugänglichen Bücher verschlungen. Sobald ich aus der Schule kam, bereitete ich mir einen Kakao zu, eiskalt, mit Pulverbröckchen, die ich während des Lesens heraus löffelte, und setzte mich an den Schreibtisch, um mein schrecklich schlechtes Gewissen zu beruhigen. Ich hätte mich aufs Bett legen können, aber ich saß am Schreibtisch und las. Seite um Seite, Stunde um Stunde versank ich tief in der atemberaubenden Handlung und vergaß die Welt um mich herum, bis es irgendwann zu spät für die Hausaufgaben war. Unzählige Male nutzte ich die knapp dreiviertelstündige Busfahrt zur Schule, um die Hausaufgaben für den Tag zu erledigen, und mein geschundenes Gewissen litt zunehmend mit jeder unerledigten Arbeit für den nächsten Tag. Mit jeder Schulstunde schwand es, in der ich die Lösungen meiner Aufgaben nicht vorzeigen musste, und mit einem trügerischen ist doch gut gegangen wiederholte sich der Ablauf am Folgenachmittag.

Mit ungefähr fünfzehn Jahren begann ich Volleyball zu spielen, was neben dem Lesen zu meiner zweiten Leidenschaft wurde. Samstag war Jugendspieltag in der Meisterschaftsrunde und den Sonntag verbrachte ich lesend auf meinem Bett. Edgar Wallace und Agatha Christie, ein Krimi nach dem anderen fand den Weg vom elterlichen Bücherregal in mein Bett. Montags ging die Schule wieder los und das verhängnisvolle Hausaufgabenproblem entstand von Neuem.

Nach dem Abitur machte ich eine Ausbildung zur medizinisch technischen Assistentin – heute medizinischer Technologe – und wohnte und arbeitete in Köln. Die Hausaufgaben fielen flach und ich, im Himmelreich angekommen, verbrachte den
Feierabend ausschließlich lesend und Volleyball spielend. Inzwischen waren Autoren dazugekommen wie John Irving, Marilyn French, Rita Mae Brown, Elizabeth George, Isabel Allende, Minette Walters usw. Unmöglich alle Autoren aufzuzählen, die mir kostbare und magische Stunden lieferten.

Als ich schwanger und meine wunderbare Tochter geboren wurde, war es mit dem Lesen fatalerweise vorbei. Erst nachdem unser Hund eingezogen war und er, während des täglichen Spaziergangs „Zeitung am Feld- oder Waldrand las“, machte ich es mir zur grundlegenden Gewohnheit ein Buch mitzunehmen und gehend zu lesen. Jeder im Dorf kannte die Frau, die während der Hunderunde las.

Darüber wurde meine Tochter erwachsen, machte ihrerseits das Abitur und zog in die Welt, um ihre eigenen atemberaubenden Abenteuer zu erleben. Mit erstaunlich viel Zeit im Gepäck entdeckte ich zu diesem Zeitpunkt das Schreiben für mich. Ich schrieb unter dem Pseudonym J.J. Eater einen Wassenbergkrimi, befasste mich eingehender mit dem Schreiben und unterstützenden Werkzeugen und studierte „Kreatives Schreiben“ in Hamburg.

Inzwischen habe ich fünf Wassenbergkrimis geschrieben, sitze am sechsten und veröffentliche verlagsunabhängig einen prickelnden Liebesroman zum Abtauchen in eine romantische Welt mit grandiosem Setting zwischen Rhein und Maas.
Privat spiele ich leidenschaftlich gerne Tennis, lese immer noch alles, was zwischen Buchdeckel passt, und ich liebe Brettspiele.